Ungelöste Rätsel

Trotz aufwändiger und langer Recherchen sind am Ende einige Objekte übrig geblieben, bei denen Fragen offen sind. Wer schuf dieses Kunstwerk? Woher kommt jenes Objekt? Was verbirgt sich hinter einer geheimnisvollen Bildsprache?  Wo selbst ausgewiesene Experten nicht weiter helfen konnten, bleibt immer noch "Kommissar Zufall". Vielleicht kann ja einer der Leser weiter helfen? Vielleicht erkennt jemand auf den Fotos ein Werk, dessen Provinienz ihm bekannt ist.
Ars Publica Düsseldorf fragt: "Wer kennt dieses Objekt?"

1416  Nymphe gesucht

Falk Mathieu vom Förderkreis Jan-Wellem-Brunnen e. V. schickte eine E-Mail mit einem "ungelösten Rätsel", das ihm schon lange am Herzen liegt. Mit großem Engagement hatten die Mitglieder des Förderkreises seit Ende der 1990er Jahre die Restaurierung der Ruine der historischen »Jan-Wellem-Quelle«, die im 17. Jahrhundert zur persönlichen Heilquelle des Kurfürsten avanciert war, vorangetrieben. Die Quelle an der heutigen Ernst-Poensgen-Allee, in der Nähe des Staufenplatzes, war versiegt. Die Brunnenanlage war völlig zugewuchert und in Vergessenheit geraten, als sie 1999 vor dem Abriss durch die Bagger der benachbarten Baustelle gerettet worden.
Um 1816 war die Anlage, zusammen mit der umfangreichen Gestaltung eines Parks durch Maximilian Weyhe noch einmal wiederentdeckt und nach Plänen von Adolph von Vagedes neu gestaltet worden.


Links: so sah die Ruine des Jan-Wellem Brunnens aus, als er Ende der 1990er Jahre von der völligen Efeu-Überwucherung freigelegt wurde.

Rechts: Die fertige Anlage, hier schon mit dem ebenfalls von Vagedes entwofenen Gitter.
Die Pläne zeigen die halbrunde Brunnenkulisse um ein barockes Becken, dahinter vor der zentralen Rundbogennische die Skulptur einer antiken Quellnymphe. Die Statue muss auf einem Sockel vor der Nische gestanden haben, denn die Nische selbst ist nicht genug eingetieft, um eine plastische Figur aufzunehmen.

Und genau diese »Nymphe« wird nun gesucht. Ist sie bei einer der vielen Umbauten zerstört worden, wurde sie gestohlen oder von der Stadt in ein Depot gebracht?
Links: Maximilian Weyhes Plan für den herrlichen Park auf dem  Grafenberg aus dem Jahr 1816.
Möglich wäre es auch, dass die antike Dame seit Jahrzehnten unerkannt einen Privatgarten ziert.

Vagedes selbst ordnet in seinem Plan an: »Das die Hauptnische der Hinterwand eine Bildsäule erhält, die eine Flora oder eine Quelljungfer darstellen kann«. Das bedeutet, dass die im Plan eingezeichnete Figur wohl nur ein Beispiel ist, denn welche Skulptur genau nun endlich platziert wurde, war bei der Planung ja noch offen.

Nun, mögliche Kandidaten hätten wir schon in Düsseldorf, denn im Park von Schloss Kalkum stehen zwei fast lebensgroße Statuen, deren Herkunft völlig unbekannt ist.  Eine »Hebe« und eine »Victoria«.  Letztere könnte zumindest einmal andere Attribute gehalten haben, denn ihre Arme sind stümperhaft erneuert. Zudem ist an der Seite ihres Gewandes üppigerr Blumen- oder Früchteschmuck zu sehen, was eher auf eine »Flora« hinweist.
Falk Mathieu lädt alle Interessenten ein, sich einmal die ganze spannende Geschichte der Rettung des Jan-Wellem.Brunnens anzusehen, sie ist auf der Internetseite www.jan-wellem-brunnen.de mit allen Details aufbereitet.
Noch ist das "ungelöste Rätsel" der Quellnymphe offen - wer kann helfen?
Die ganze Geschichte mit allen Details in:
APD, Band 3, Objekt-Nr. 1416, Seite 1429

0000  Verschwundenes Relief am Hauptbahnhof

Das Relief ist  entweder durch die Teilzerstörung im 2. WK vernichtet, oder beim zweiten Umbau in denn Jahren 1982-1985 entfernt worden.
Der Düsseldorfer Hauptbahnhof in seiner heutgen Gestalt, wurde 1932 bis 1936, nach dem Abriss des Vorgängerbaus durch den Architekten Eduard Behnes errichtet.

In den Unterlagen im Nachlass des Düsseldorfer Bildhauers Ferdinand Heseding (1893-1961) fand sich eine Notiz. "Großes Steinrelief am Haupteingang zum Düsseldorfer Bahnhof". Leider befindet sich in den Mappen keine Abbildung dieses großformatigen Werkes.
Den Bahnhof auf Ansichtskarten zu finden ist nun wirklich kein Problem. Aber in den hunderten von Motiven gab es bis dato nur eine Nahaufnahme des Haupteinganges am heutigen Konrad-Adenauer-Platz (s. o.).

Sie zeigt verschwommen ein langgestrecktes Relief, auf dem viele Personen, wahrscheinlich Reisende. agieren.

Wer hat ein altes Foto, auf dem das Relief besser zu sehen ist?

0328  Verschollene Putten von Schloss Jägerhof

Nach dem Bombenangriff vom Juni 1943 war Schloss Jägerhof völlig ausgebrannt. Die 1910 na ch Entwürfen von Wilhelm Kreis enttandene Gitternlage zur Straße hin aber blieb gänzlich unversehrt. An der Ruine befanden sich - ebenso gut erhalten - die Schilder der Gauleitung, die hier zuletzt residierte. Die beiden Putti aus der Hand von Bildhauer Hubert Netzer, die barocken Vorbildern nachempfunden waren, wurden ebenfalls nicht zerstört. Sie saßen, als sei nichts gewesen lässig auf ihren Reittieren, einem Keiler und einem Fisch.
Nebenan hatte 1910, als man den herrlichen Schlossgarten zwecks Bebauung planierte, Baumeister Radke den antiken Marstall mit seinen herrlichen Schnitzereien aus der Jan-Wellem-Zeit auf ein kompaktes Maß zusammengefaltet.

Auf den beiden Postamenten der Gitteranlage sollten die Putti als Symbole der Jagd den Anblick des Schlosses aufwerten, hinter dem statt barocker Gartenlust ab sofort »Tabula rasa« herrschte.
Als nach dem Zusammenbruc 1950 das Schloss wieder aufgebaut wurde, wollte man möglichst authentisch sein und verzichtete auf den Kreis'schen Zierrat. Zuvor noch soll, den Gerüchten nach, ein Privatmann aus dem Kreis Mettmann die Muschelkalk-Gruppen geborgen haben. Vor Jahren bot dieser den Schweinereiter der Stadt zum Kauf an, die zeigte jedoch kein Interesse. Der Putto mit dem Fisch soll, stark beschädigt, noch auf irgendeinem Bauhof der Stadt lagern.
Wer hat eines der beiden Jagdsymbole gesehen? Zieren die massigen Figuren seit Jahrzehnten unerkannt den Garten Ihres Nachbarn?
Die ganze Geschichte mit allen Details in:
APD, Band 1, Objekt-Nr. 0328, Seite 382.

0000  Unbekannte Rosette am Burgplatz

Bei einer der vielen Renovierungen der letzten Jahrzehnte muss irgendwann jemand auf die Idee gekommen sein, den kreisförmigen Stein, der mit seiner inneren Wabenstruktur an eine Frucht erinnert, just an dieser Stelle an der Fassade Burgplatz 2-3 anzubringen. Sowas macht man eigentlich nicht ohne Grund.
Dabei wurde ein bestimmter Platz im Fassadenraster ausgewählt, ganz rechts, an der letzten Zeile zur Hausecke, zwischen dem ersten und zweiten Obergeschoss. Über der »Rosette« ist noch ein heller Streifen im dunklen Querbalken zu erkennen, der offensichtlich ebenfalls einen Sinn zu haben scheint.
Die zerfressene Oberfläche weist auf ein antikes Stück aus ferner Zeit hin, vielleicht ein Teil eines niedergelegten Gebäudes.
Zu diesem Objekt sind zahlreiche Suchanfragen an die verschiedensten Behörden der Stadt adressiert worden, es fand sich allerdings an keiner der zuständigen Stellen ein Hinweis auf das rätselhafte Objekt. Nun, irgend jemand muss irgendwann entschieden haben, die »Rosette« an der Fassade des mächtigen Gebäudes anzubringen, vielleicht finden wir auf diesem Wege über die »Ungelösten Rätsel« einen der damaligen Entscheider oder einen anderen Hinweisgeber aus dem Bereich des Gebäudemanagements, der die Lösung des Rätsels kennt.

0000  Schutzengel gesucht

Seit den 1990er Jahren sucht Brigitte Bodewein-Götting nach einer Skulptur, die einst ihr Ur-Urgroßvater, der Bildhauer Johann Peter Götting (1795-18855) schuf. Götting ist uns bekannt als der Schöpfer des Hochkreuzes auf dem Nordfriedhof (0508).

Die gesuchte Skulptur ist ein Bildwerk mit Schutzengel und betendem Kind, das Götting 1850 im Auftrag des Waisenvereins Düsseldorf für das ehemalige Waisenhaus an der Ritterstraße in der Altstadt geschaffen hatte. Die über zwei Meter hohe Schutzengel-Darstellung, im Stil der Nazarener trug auf dem Sockel in Frakturbuchstaben die Inschrift:

"Heiliger Schutzengel mein, lass mich Dir anbefohlen sein"

Bis 1953 soll sie in der Kapelle des St. Anna-Stiftes in der Ritterstraße gestanden haben. Als das Raphael-Heim nach Oberbilk umzog (0910), muss die Statue spurlos verschwunden sein.

Brigitte Bodewein-Götting hat seitdem alle Hebel in Bewegung gesetzt, um eine Spur dieses Werkes zu finden. Nach verschiedenen Presseaufrufen meldete sich 1995 ein Zeuge. Auf einer Postkarte wies er darauf hin, dass ihm der Standort der Figur bekannt sei, allein wolle er den ihm bekannten Sammler nicht verraten.

Vielleicht kommt ja noch einmal Bewegung in die Spurensuche. Wer kann helfen?
Vor 20 Jahren  die letzte Spur: Postkarte eines Hinweisgebers, dem offensichtlich der Standort des Schutzengels bekannt  war.

0021  Genius (Giebelkrönung der alten Kunsthalle)

Als eine der ersten Reaktionen auf das Neuerscheinen dieser Seite erreichte den Autor der Hinweis von Frank Leuwer aus der Düsseldorfer Geschichtswerkstatt, dass zu den "Ungelösten Rätseln" unbedingt der Genius vom Schaugiebel der alten Kunsthalle gehöre.
Da kann man nur zustimmen.

Die alte Kunsthalle war 1879-1881 von Architekt Ernst Giese auf dem heutigen Grabbeplatz errichtet worden. Durch den Bombenangriff zu Pfingsten 1943 wurde das Dach des beeindruckenden Kunsttempels getroffen, der Bau an sich aber blieb einigermaßen unbeschädigt erhalten. 1959 wurde das Gebäude abgerissen, zahlreiche Relikte seiner Fassade sind heute im Stadtbild verstreut, auch als "Spolien".
Der Eingang der Kunsthalle befand sich an der heutigen Heinrich-Heine-Allee, gegenüber dem Opernhaus. Links vorn das Bismarck-Denkmal (0286). im Bogen über dem Eingang das "Roeber-Mosaik" (0111). In luftiger Höhe grüßte der "Genius" vom Giebel aus Passanten und Besucher.
Der "Genius" oder "Victoria"- eine Art geflügelter Schutzengel der Talente, bringt hier den Lorbeerkranz zu Ehren der Kunst, den er mit der erhobenen Rechten präsentiert. In der linken Hand hält er die ewige Flamme, die den Wunsch nach nie erlöschender Schaffenskraft symbolisieren mag. Der antik Gewandete schreitet bis zum äußersten Punkt seiner Plinthe nach vorn.

Bildhauer Carl Hilgers (1844-1925), dem wir zudem das marmorne Kriegerdenkmal 1870/71 (0353) im Hofgarten verdanken, schuf den ca. fünf Meter hohen Genius, der in einem Zinkguss-Verfahren erstellt wurde. Wie für Figuren in großer Höhe üblich, hatte man dieses, gegenüber der Bronze leichte galvanoplastische Material, gewählt.

Ein undatiertes Nachkriegsfoto zeigt, leider nur angeschnitten, ganz oben rechts in der Ecke, dass der Genius den Bombenangriff überlebt hat, während z. B. die Andreas-Kirche im Hintergrund in Schutt und Asche liegt. Am Horizont in der Mitte hat auch die alte Sternwarte das Inferno überstanden.
(Foto: Stadtarchiv)
Irgendwie muss die Verantwortlichen ein ungutes Gefühl beim Abriss des schönen Gebäudes beschlichen haben, denn sie haben sich tatsächlich Mühe gegeben, von den bauplastischen Werken 1959 so viel wie möglich zu retten. Karyatiden, Roeber-Mosaik und andere Schmuckelemente wurden vor der Niederlegung in Sicherheit gebracht.
Vom monumentalen Giebel-Genius aber hat man nichts weiter gehört. Er muss noch bis zum Ende der 1940er Jahre an seinem Platz gestanden haben, wie die unten stehenden Dokumente beweisen, die Frank Leuwers gesendet hat. Auch der Autor hatte lange in den Archiven nach Spuren der beeindruckenden Skulptur gesucht: ohne Ergebnis. Wahrscheinlich ist es, dass der "Engel" als Altmetall entsorgt wurde, oder aber - damals nicht unüblich - von Metalldieben gestohlen wurde.
Letzte Nachricht vom Genius: Stadtbildpfleger Maes wird im Juni 1947 auf den drohenden Absturz der Figur hingewiesen. Einen solchen Fall sollte es später tatsächlich geben, als 1967 der riesige Adler vom Regierungsgebäude an der Cecilienallee abzustürzen drohte (0364)
Auch im Inneren der notdürftig abgedeckten Ruine lagerten damals noch Schätze, die gerettet wurden und später eine Aufstellung im Stadtbild fanden, so etwa Dorrenbachs "Eine Mutter" im Malkastenpark oder das Feuerbach-Denkmal im Volksgarten. Verschollen hingegen sind, wie der Genius, die spektakulären "Gehrts-Fresken", die professionell aus dem Mauerwerk in den Treppenhäusern herausgefräst wurden, um dann auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden.

Trotz geringer Hoffnung soll aber die Frage bleiben: Kann einer der Leser zur Klärung dieses "ungelösten Rätsels" beitragen?

1349  Rosette an St. Franziskus Xavier

An der 1928 erbauten Kirche St. Franziskus-Xavier am "Mörsenbroicher Ei" finden wir an der Westfassade eine mächtige Rosette. Das ursprüngliche Fenster wurde 1981 mit Mosaiken von Gerhard Wind geschlossen, weil im Inneren ein Umbau vorgenommen worden war. Das sternförmige Maßwerk bildet einen eibenfalls sternförmigen Mittelpunkt, auf den die pfeilförmigen Streben - und auch das Mosaik - zustreben.
Ungewöhnliches Motiv am inneren Stern sind acht mit den Köpfen auf die Mitte ausgerichtete Schaben oder Käfer. Deren Bedeutung konnte bis dato nicht entschlüsselt werden. Acht Käfer auf einem Stern? Was hat das zu bedeuten?
St. Franziskus Xaverius am Mörsenbroicher Weg. Das Gotteshaus wurde 191928-1929 von den Architekten Tiedmann und Haake erbaut.
Nicht einmal der Verfasser des Kirchenführers von St. Xaverius konnte Helfen, selbst Nachforschungen bei der Kunstkommission des Erzbistums Köln konnten nicht klären, welche ikonografische Aussage hier Gestalt fand.

1437  Siegfried-Brunnen

Die 1937 erbaute Begische Kaserne an der Knittkuhler Straße in Hubbelrath wartet mit einem umfangreichen künstlerischen Bauprogramm auf. Wir finden Reliefs, Skulpturen, Wandbilder und Brunnen. Bis auf die signierten Wandbilder ist bis heute unklar, welche Künstler hier bereiligt ware. Alle relevanten Bauunterlagen befinden sich in Bundeswehr-Besitz.
Auf der Nordseite des zentralen Platzes zwischen den Wirtschaftsgebäuden steht, umgeben von mächtigen Bäumen der monumentale »Siegrfried-Brunnen«. Aus einer rund drei Meter im Durchmesser großen Brunnenschale aus Muschelkalk erwächst eine kräftige Brunnensäule, an der vier Löwenköpfe das Wasser speien. Auf dem Säuklenkapitell kämpft der muskulöse Siegfried entschlossen mit dem Drachen.
Der detailliert ausgeführte Lindwurm erfährt gerade seinen Todesstoß durch die kupferne Lanze des Kämpfers. Unter dem Kinn des Drachens hat der Bildhauer die Lanzenspitze wieder austreten lassen, um die finale Wirkung des Stoßes zu unterstreichen. Es findet sich nirgendwo eine Signatur des Künstlers. Eine typsche Handschrift ist, wie bei den anderen Objekten auch, nicht festzustellen. Deshalb mag die Annahme berechtigt sein, dass hier keine Düsseldorfer Künstler beauftragt wurden. Wer schuf den beeindruckenden Brunnen?

1462  Arche-Noah-Mosaik

An diesem Wohnhaus in Eller, an dem Eckhaus Gertrudisplatz 34, befindet sich ein bemerkenswertes Relief. Das kissenförmig applizierte Motiv zeigt eine kleine Arche auf mächtigen, geometrisch aufgefassten Wellenkämmen. Darüber trifft Gerade die Taube mit dem Ölzweig ein.
Das präzise gearbeitete Mosaik entspricht dem Stil nach den Werken von Ewald Mataré oder Karl Franke. Die Urheberschaft beider Künstler wurde jedoch von deren Nachkommen ausgeschlossen.

Das Haus gehört zu einer ganzen Reihe von Gebäuden, die ein örtlicher Kohlenhändler in den 1950er Jahren errichten ließ. Heute befinden sich dort lauter Eigentumswohnungen, niemand konnte helfen, den Künstler ausfindig zu machen.

Wer schuf das Mosaik?

0000  Märzkämpfe-Gedenkstein

Von diesem Gedenkstein existiert heute nur noch dieses Foto. Es ist undatiert.  Auf dem wohl in Beton geformt und in der Oberfläche scharrierten Stein, in Form eines Baumstumpfes, befindet sich folgende Inschrift:

»Den für die Freiheit in den
Märzkämpfen
1920
Gefallenen!
Das revolutionäre
Proletariat
Düsseldorf«

Entstanden ist der Gedenkstein wahrscheinlich zu Beginn der 1920er Jahre, als bei blutigen Auseinandersetzungen zwischen Ordnungskräften und Sparta-kisten, die sich 1920 in der Innenstadt


ereigneten. Zu dieser Zeit sympathisierte ein großer Teil der rbeiterchaft mit dem linken Flüel der SPD, aus dem später die kommunistische Partei hervorgehen sollte. 1919 hatten Sprtakisten versucht, die Stadt in ihre Hand zu bekommen und kurzerhand den Oberbürgermeister mit einem der ihren ersetzt. Bei Zusammenstößen gab es 14 Tite und 28 Schwerverletzte.

Während auf dem Nordfriedhof Gedenksteine für die Opfer der Stadt errichtet wurden (0513, 0514), scheint hier wohl die Gegenseite ihrer »Freiheitskämpfer« zu gedenken.

Es ist weder bekannt, wo der Stein gestanden hat, noch ob er  über längere Zeit zum Stadtbild gehörte.
Wer weiß Näheres?

0267  Rostmaschine

Man sollte es nicht glauben, aber es scheint tatsächlich möglich,  ein tonnenschweres Gerät als Denkmal in den Garten einer Behörde zu setzen, ohne dass dort nach einiger Zeit noch bekannt ist, woher dieses Industrierelikt stammt. So steht die "Rostmaschine" seit mindestens 15 Jahren im Garten des Präsidentenschlösschens an der Cecilienallee. Niemand weiß in den Büros des Regierungspräsidenten, wer das muffige Teil einst gestiftet und hertransportiert hatte.
Auch eine Datierung der "Rostmaschine" war bis dato nicht möglich. Sie steht  einer - offensichtlich speziell für sie - gepflasterten Fläche im Garten des Präsidentenschlösschens.
Dabei liegt gleich unter der Rostmaschine die Visitenkarte: "Endlich einen Fuß auf der rechten Rheinseite - Stadt Mönchengladbach". Nun sollte es eigentlich nicht mehr schwer sein, aus Mönchengladbach zu erfahren, was das Ganze soll, abere auch dort: Fehlanzeige.- Niemand bei der Stadt Mönchengladbach konnte bis zum damaligen Redaktionsschluß Auskunft über das rätselhafte Ungetüm geben.

1168  Puttengruppe in Kaiserswerth

Die vor dem Haus Stiftsplatz 8 in Kaiserswerth stehende Puttengruppe steht ganz in der Tradition der Gartenplastiken des 18. Jahrhunderts. Die pausbäckigen Putti musizieren als Rhytmusgruppe mit Tambourin und kleinen Becken. Auf der Plinthe befindet sich ein drapiertes Tuch.
Die Muschelkalk-Skulptur steht auf einem Sockel, der eine »Mariage« vermuten lässt: Auf dessen verwitterter Kartusche sind gerade noch die Initialen »CA« zu erkennen. Die Anfangsbuchstaben des Kurfürsten und Erzbischofs Clemens August von Köln. Auf der 1759 in Kaiserswerth erbauten »Clemensbrücke« standen ursprünglich auf beiden Seiten des Brückenbogens die Heiligenfiguren dess Clemens und des
Nepomuk. Diese Statuen wurden im 19. Jahrhundert von der Brücke versetzt. Möglicherweise gehörte der Sockel der Putten einmal zu diesen beiden Figuren.
Es war nicht zu klären, woher die Gruppe stammt, da sie schon zum Grundstück gehörte, als der jetzige Eigentümer das Haus erwarb.
Es ist durchaus denkbar, dass die barocke Puttengruppe tatsächlich noch aus dem 18. Jahrhundert stammt und auf verschlungenen Wegen nach Kaiserswerth gelangte.

Eine solche Gruppe ist auf dem Plan des Hofgartens von 1775 links und rechts neben der Reitallee als erster Figurenschmuck eingezeichnet. Als später der Hofgarten von Maximilian Weyhe nach englischem Gartenvorbild gestaltet wurde, waren solche Schmuckstücke verpönt und wurden entfernt.

0000  Eisenbahn-Relief

Diese kuriose Applikation befindet sich mindestens seit 15 Jahren an der Seitenwand des Derendorfer Bahnhofs (Heute Moschee).
Das rund 70 cm breite Betonrelief wurde von seinem Urheber liebevoll bemalt. Wer kennt ihn?
Trotzdem das kleine Werk seit Jahren von Baustellen verschiedenster Art umgeben ist, blieb es bis dato unversehrt. 

0000  Kriegerdenkmal an der Saareiche im Hafen

Im März 2004, ein paar Tage vor dem Abriss des Hafenamtes an der Franziusstraße, war Peter Deuß, der Betriebsratsvorsitzende der Neuss-Düsseldorfer Häfen, noch einmal in den Keller des Gebäudes gestiegen, um sich ein letztes Mal umzusehen. In den verwinkelten Gängen des Kellers stieß er auf zwei gusseiserne Tafeln, wohl Reste eines Kriegerdenkmals.
Deuß, dessen Vater und Großvater schon im Hafen gearbeitet hatte, stellte nach einem Treffen in der Halle, wo die Tafeln deponiert sind, weitere Nachforschungen im Kreis der ehemaligen Arbeiter an. Dabei ergab sich, dass gegenüber der Hafenverwaltung in früherer Zeit ein »Denkmalplatz« errichtet war, wo regelmäßig der Toten mit Kranzniederlegungen gedacht wurde. Eine bepflanzte Anlage, zu der einige Stufen hinaufführten, beschattet von einer mächtigen »Saareiche«, die wohl einmal die Stiftung des Saarstahlverbandes war. Hier könnte sich ein Denkmal befunden haben, von dem die gusseisernen Namensplatten stammen.  Die Überschrift lautet: »Den im Weltkrieg gefallenen Helden - Das Hafenamt der Stadt Düsseldorf - 1914-1918«.
An gleicher Stelle könte sich das Ehrenmal für die bei der Arbeit im Hafen tödlich Verunglückten befunden haben, dessen 2005 neu errichtete Replik heute an der Hamburger Straße steht. Auch dieses Denkmal war von Peter Deuß gerettet worden. (0780).
Besonders interessant wären nun alte Fotos von der »Saareiche« und den Zeremonien an den Denkmälern. Wer kann helfen?
Vor dem Abriss: Das kleineHäuschen der Hafenverwaltung an der Franziusstraße. Der Denkmalplatz an der »Saareiche«, gegenüber, musste schon in den 1960er Jahren den danamls neu erbauten Hallen der Firma Cretzschmar weichen.

Links: Neuaufbau des Denkmals für die Opfer der Arbeit, 2005 an der Hamburger Straße im Hafen.
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